Der Zustand des deutschen Waldes 2019

12.11.21Wald

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Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung von 2020 bestätigen den dramatischen Zustand – dem deutschen Wald geht es überhaupt nicht gut. Schuld daran sind vor allem die klimatischen Veränderungen, wie Dürre und Stürme, aber auch der zunehmende Befall von Schädlingen, wie dem Borkenkäfer.

Bild von Nemo406 auf Pixabay

Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2020

Die Ergebnisse der Erhebung sind die schlechtesten seit dem Beginn der Erhebung 1984. Noch nie waren so viele Bäume der Erhebungsgruppe vertrocknet oder abgestorben. In der Erhebung wird in einem bundesweit einheitlichen Verfahren vor allem auf die immer lichter-werdenden Kronen der Bäume geachtet. Der Zustand der Baumkrone ist ein Indikator für die Vitalität der Bäume und gibt somit Aufschluss über den Gesundheitszustand des Waldes. In der Erhebung hatten 4 von 5 Bäumen – und somit 80 Prozent – eine lichte Baumkrone.

Bundeswaldministerin Julia Klöckner: „”Der Kronenzustand ist wie ein Fieberthermometer – er zeigt an, wie es den Bäumen geht. Die Waldzustandserhebung zeigt: Unsere Wälder sind krank. Wer im Wald unterwegs ist, der sieht die massiven Schäden, die Bilder großflächig abgestorbener Wälder haben sich bei vielen eingebrannt.“

 

Insbesondere wachsen bei uns Fichten (25 Prozent), Kiefern (23 Prozent), Rotbuchen (16 Prozent) und Eichen (11 Prozent).

Warum geht’s dem deutschen Wald so schlecht

Der Grund für den schlechten Zustand des Waldes ist vor allem der voranschreitende Klimawandel – insbesondere die letzten Jahre haben es gezeigt, mit den Dürreperioden in 2018 und 2020, den Stürmen und den Waldbränden. Die anhaltende Trockenheit sorgt dafür, dass die Bäume ihre Blätter und Nadeln frühzeitig abwerfen.

Bei 37 Prozent aller Bäume wurden in der Erhebung sogar deutliche Verlichtungen entdeckt, was bedeutet, dass diese Bäume mindestens 26 Prozent ihrer Nadeln oder Blätter frühzeitig verloren haben. Das schwächt die Bäume und reduziert die Fähigkeit das Klimagas Kohlendioxid zu speichern, das unser Klima noch schlechter macht – ein Teufelskreis.

Abgestorbender Wald mit abgebrochenden Bäumen in einem Wald in Deutschland

Bild von Nemo406 auf Pixabay

Wieso ist der Borkenkäfer so schädlich?

Die Fichten sind neben der Trockenheit auch massiv vom Befall des Borkenkäfers betroffen – meistens sind damit Buchdrucker oder Kupferstecher gemeint. Diese kleinen Käfer bohren sich durch die Rinde der kränkelnden oder absterbenden Bäume und legen dort Brutgänge für die Nachkommen an. Sie legen ihre Eier unter der Rinde ab und die Larven fressen nach dem Schlüpfen die weichen Schichten der Baumrinde und des Baumstammes. Sie sind normalerweise ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems Wald, da sie bei der Zersetzung der Totholzbestände helfen.

Steigt die Population des Käfers aufgrund der zunehmenden Trockenheit und milden Temperaturen an, beginnen die Käfer auch gesunde Bäume zu befallen, mit verheerenden Auswirkungen auf den Wald.

Ein stück totes Holz mit Gängen vom Borkenkäfer

Bild von bstad auf Pixabay

Wenn der Käfer seine Gänge durch die weiche Rinde eines gesunden Baumes frisst, werden die Lebensadern des Baumes zerstört und der Baum kann kein Wasser mehr transportieren. Ist der Saftfluss in die Krone komplett zerstört, ist der Baum nicht mehr zu retten.

 

Der Borkenkäfer kann sich vor allem gut und schnell vermehren, wenn er in Fichtenwäldern in einer Monokultur einfällt. Von denen haben wir in Deutschland besonders viele

Wie kann man dem Wald helfen?

Je mehr unterschiedliche Baumarten in einem Wald wachsen, desto widerstandsfähiger und vitaler ist er. Wir müssen also weg von den Fichten und Kiefernmonokulturen und anfangen, den Wald umzubauen und Mischwälder zu schaffen.

Franky Tree unterstützt das Potsdamer Team von Viva La Wald, die mit ihren regionalen Aufforstungsprojekten den Wald umstrukturieren. 

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